Bernhard Plettner
02. Dezember 1914 bis 02. November 1997
Es waren erfolgreiche Jahre des Aufbaus, die uns nach dem Kriege beschieden waren - auch im Fränkische Schweiz-Verein. Im nahen Erlangen entstand das Siemenswerk, das für unsere fränkische Landschaft wohl eines der bedeutendsten Unternehmen war. Viele Menschen unserer Region fanden hier die Möglichkeit, eine neue Existenz zu gründen. Ein neues Verhältnis Stadt-Land entwickelte sich. Die Anbindung durch moderne Verkehrswege ließ den Industriestandort mit der nahe- gelegenen Erholungslandschaft Fränkische Schweiz zusammen- wachsen. Ein beredtes Zeugnis sind die zahlreichen Wanderwege, die von der Universitätsstadt Erlangen in das Land der Mühlen, Höhlen und einstigen Rittersitze führen. „Wer in der Verantwortung für ein Unternehmen steht, muss zurückgreifen können auf einen natürlichen Ausgleich im Schaffen und in der Erholung", so meinte einmal Dr. Plettner.
So sah man nicht selten die Eheleute Plettner in treuer Begleitung ihres Hundes durch die Fluren der Fränkischen Schweiz wandern. Es war auch nicht verwunderlich, dass das Ehepaar dem Fränkische Schweiz- Verein beitrat. Nach seiner Versetzung in den Ruhestand - wodurch Dr. Plettner von seiner zeitlichen Bindung durch die hohen Ämter als Vorsitzender des Vorstandes und als Vorsitzender des Aufsichtsrates der Siemens AG befreit wurde - bildete sich eine Freundschaft mit dem damaligen Vereinsführer Fritz Preis heraus. In diese Zeit fiel die Stiftung des Bernhard-und-Ursula-Plettner-Förderpreises Fränkische Schweiz, mit dem die Familie dem Heimatverein finanzielle Mittel zur Förderung und Erhaltung der Natur und Umwelt der Fränkischen Schweiz zur Verfügung stellte. Damit sollten Initiativen Einzelner oder auch Gruppen unterstützt werden, die dem Erhalt der Natur, der Landschaftspflege, der Erhaltung gefährdeter Pflanzen und Tierarten und der Naturdenkmäler dienten. Entbuschungsmaßnahmen an den Trockenhängen des Großenoher Tals wurden ebenso bezuschusst, wie die Anlage von Laichgewässern im Kainachtal, um zur Lebenssicherung von Amphibien beizutragen.
Engagierte Einzelpersonen wurden genau so ausgezeichnet wie Dorfgemeinschaften. Zuletzt wurde eine finanzielle Unterstützung für die Restaurierung des ehemaligen Dorfbrunnens von Egloffsteinerhüll zugesagt. Dr. Plettner sah nicht nur die Probleme, wie sie sich in einem Großkonzern vielfältig auftun, auch die Bedrohung, der unsere Natur, unsere Landschaft wie noch zu keiner Zeit ausgesetzt ist, war ihm stets gegenwärtig und beschäftigte ihn sehr. Nur vor diesem Hintergrund ist die große Geste der Familie Plettner zu verstehen, die ihr gesamtes Vermögen der Umweltstiftung „World Wide Fund for Nature" Deutschland zur Verfügung stellte: Ein Akt, der beispielhaft der Menschheit dient! Dr. Bernhard Plettner wurde mit dem Ehrenschild des Fränkische Schweiz-Vereins ausgezeichnet. In Dankbarkeit gedenken wir des edlen Mannes. ( Fritz Preis )