<p>von Martin Bald</p>
<p>Am 29. November 2004 feierten wir die 100. Wiederkehr seiner
Gründung und gleichzeitig auch das 15-jährige Bestehen der heutigen Ortsgruppe.
Die Festveranstaltung zum Jubiläum fand im Gemeindezentrum St. Sebald (Erlangen)
statt. </p>
<p>Im Jahre 1904 entstanden auch außerhalb der Fränkischen Schweiz
Ortsgruppen, so in den Städten Nürnberg, Bamberg, Bayreuth und auch in Erlangen.
Genaueres ist über die Gründung und die Frühzeit der Erlanger Ortsgruppe nicht
bekannt, sowohl das Archiv des Hauptvereins als auch das der Erlanger Ortsgruppe
gingen im Zweiten Weltkrieg verloren. Wir wissen heute nur, dass der Verein in
Erlangen zunächst den Namen „Stammtisch Franken” getragen hat. Im Jahre 1911
wurde die Namensänderung in ”Fränkische Schweiz-Verein” vollzogen, von da an ist
die Entwicklung des Vereins besser bekannt. Die Ortsgruppe überstand die Zeit
des Ersten Weltkrieges und die darauf folgende Zeit der wirtschaftlichen Not und
kam zu einer Blütezeit in den 20-er und 30-er Jahren. Im Jahre 1924 fand sogar
die Jahreshauptversammlung des FSV-Hauptverein in Erlangen statt. Der
Mitgliederstand der Erlanger wuchs und überflügelte bald den der bis dahin
größten Ortsgruppe Nürnberg. Dies hatte zur Folge, dass die Geschäftstelle des
FSV- Hauptvereins nach Erlangen verlegt wurde. Damals, 1926, war diese in der
Kochstraße 1, Geschäftsführer war der Erlanger Fritz Dorn. Der Erlanger
Ortsgruppe stand Georg Halbig, Neue Straße 26, vor, die Geschäftstelle der
Ortsgruppe befand sich in der Heuwaagstraße 4 beim Vereinskassierer Julius Vache.
Das Vereinslokal war das Gasthaus Biegelei nahe der Kreuzung
Hindenburgstraße/Bismarckstraße. </p>
<p>Die Aktivitäten der Ortsgruppe Erlangen waren neben
Vereinsabenden gemeinsame Wanderungen und Fahrten. So wird von einer
Mehrtageswanderung von Schnabelwaid nach Muggendorf (zusammen mit der damaligen
Ortsgruppe Nürnberg-Fürth) berichtet. Unsere heutige FSV-Ortsgruppe wird diese
Wanderung im kommenden Jahr - also nach 80 Jahren - wiederholen. Auch mit der
Markierung von Wanderwegen war die Ortsgruppe Erlangen damals schon befasst. So
wurde ein Wanderweg von Neunkirchen a. Br. in die Fränkische Schweiz geplant,
und zwar über den Hetzleser Berg nach Weingarts und weiter über Wannbach nach
Heiligenstadt. Die heutige Ortsgruppe hat im Jahre 1998, ohne von dieser
früheren Wegführung Kenntnis zu haben, einen Wanderweg von Neunkirchen a. Br.
nach Weingarts angelegt, der vermutlich auf der gleichen Trasse verläuft wie vor
70 Jahren. </p>
<p>Ab Mitte der 20-er Jahre traten neue Aktivitäten hinzu. Es wurde
eine Skiabteilung eingerichtet und die bisher schon bestehenden
wassersportlichen Aktivitäten ausgeweitet. Weiterbestehen der Ortsgruppe
Erlangen nach der Auflösung des FSV-Hauptvereins bis 1945 Im Jahre 1934 gab es
eine Zäsur; der FSV-Hauptverein beschloss seine Auflösung, da die
nationalsozialistische Verwaltung nur noch großräumig tätige
Fremdenverkehrsvereine duldete. Mit dieser Auflösung gingen auch alle
Ortsgruppen unter, soweit diese nicht als eingetragene Vereine rechtlich
selbständig waren. Der Erlanger FSV war damals jedoch schon eingetragener Verein
(wegen des Immobilienbesitzes und der Pachtverhältnisse). Obwohl nun die
wassersportlichen Aktivitäten wie Kanu- und Kajakfahren stark in den Vordergrund
rückten, behielt er weiterhin den Namen Fränkische-Schweiz-Verein. Auf der
Erlanger Regnitzinsel lag das Bootshaus und Vereinsheim des Erlanger FSV in
unmittelbarer Nachbarschaft zu den Liegenschaften des TV „Die Naturfreunde”, der
auch eine recht aktive Wassersportgruppe besaß. Der Verein „Die Naturfreunde”
wurde jedoch 1934 aufgrund eines Verbots durch die nationalsozialistische
Verwaltung aufgelöst. Ein Teil seiner Erlanger Mitglieder, besonders die der
Kanu- und Paddelgruppe, fand beim FSV Erlangen eine neue Heimat. Dadurch wuchs
dessen Mitgliederzahl erheblich an. Der FSV Erlangen war sportlich sehr
erfolgreich und gewann viele Preise bei regionalen und überregionalen
Wettbewerben. Die Jugendmannschaft nahm auch an einem Jugendlager im
Zusammenhang mit den Olympischen Spielen 1936 in Berlin teil. </p>
<p>Im November des Jahres 1937 gab es eine Neugründung des „alten”
Fränkische Schweiz-Verein in Pottenstein. Bei der Gründungsversammlung war auch
der Erlanger FSV durch seinen 1. Vorsitzenden Rudolf Umlauf vertreten. Dieser
stellte eine korporative Mitgliedschaft des Erlanger FSV im neu gegründeten
Verein in Aussicht. </p>
<p>Auf Initiative des FSV-Hauptvereins wurde dann 1989 die
Wiedergründung der heutigen Ortsgruppe in Erlangen vorangetrieben. Am 28.11.
jenes Jahres konnte die erste Vorstandschaft gewählt werden. Ihr Vorsitzender
war der Druckereibesitzer Ludwig Müller. Er war bereits im Jahre 1926 als
16-jähriger der damaligen FSV-Ortsgruppe beigetreten.</p>
Chronik des Fränkische Schweiz-Verein Erlangen
von Martin Bald
Am 29. November 2004 feierten wir die 100. Wiederkehr seiner Gründung und gleichzeitig auch das 15-jährige Bestehen der heutigen Ortsgruppe. Die Festveranstaltung zum Jubiläum fand im Gemeindezentrum St. Sebald (Erlangen) statt.
Im Jahre 1904 entstanden auch außerhalb der Fränkischen Schweiz Ortsgruppen, so in den Städten Nürnberg, Bamberg, Bayreuth und auch in Erlangen. Genaueres ist über die Gründung und die Frühzeit der Erlanger Ortsgruppe nicht bekannt, sowohl das Archiv des Hauptvereins als auch das der Erlanger Ortsgruppe gingen im Zweiten Weltkrieg verloren. Wir wissen heute nur, dass der Verein in Erlangen zunächst den Namen „Stammtisch Franken” getragen hat. Im Jahre 1911 wurde die Namensänderung in ”Fränkische Schweiz-Verein” vollzogen, von da an ist die Entwicklung des Vereins besser bekannt. Die Ortsgruppe überstand die Zeit des Ersten Weltkrieges und die darauf folgende Zeit der wirtschaftlichen Not und kam zu einer Blütezeit in den 20-er und 30-er Jahren. Im Jahre 1924 fand sogar die Jahreshauptversammlung des FSV-Hauptverein in Erlangen statt. Der Mitgliederstand der Erlanger wuchs und überflügelte bald den der bis dahin größten Ortsgruppe Nürnberg. Dies hatte zur Folge, dass die Geschäftstelle des FSV- Hauptvereins nach Erlangen verlegt wurde. Damals, 1926, war diese in der Kochstraße 1, Geschäftsführer war der Erlanger Fritz Dorn. Der Erlanger Ortsgruppe stand Georg Halbig, Neue Straße 26, vor, die Geschäftstelle der Ortsgruppe befand sich in der Heuwaagstraße 4 beim Vereinskassierer Julius Vache. Das Vereinslokal war das Gasthaus Biegelei nahe der Kreuzung Hindenburgstraße/Bismarckstraße.
Die Aktivitäten der Ortsgruppe Erlangen waren neben Vereinsabenden gemeinsame Wanderungen und Fahrten. So wird von einer Mehrtageswanderung von Schnabelwaid nach Muggendorf (zusammen mit der damaligen Ortsgruppe Nürnberg-Fürth) berichtet. Unsere heutige FSV-Ortsgruppe wird diese Wanderung im kommenden Jahr - also nach 80 Jahren - wiederholen. Auch mit der Markierung von Wanderwegen war die Ortsgruppe Erlangen damals schon befasst. So wurde ein Wanderweg von Neunkirchen a. Br. in die Fränkische Schweiz geplant, und zwar über den Hetzleser Berg nach Weingarts und weiter über Wannbach nach Heiligenstadt. Die heutige Ortsgruppe hat im Jahre 1998, ohne von dieser früheren Wegführung Kenntnis zu haben, einen Wanderweg von Neunkirchen a. Br. nach Weingarts angelegt, der vermutlich auf der gleichen Trasse verläuft wie vor 70 Jahren.
Ab Mitte der 20-er Jahre traten neue Aktivitäten hinzu. Es wurde eine Skiabteilung eingerichtet und die bisher schon bestehenden wassersportlichen Aktivitäten ausgeweitet. Weiterbestehen der Ortsgruppe Erlangen nach der Auflösung des FSV-Hauptvereins bis 1945 Im Jahre 1934 gab es eine Zäsur; der FSV-Hauptverein beschloss seine Auflösung, da die nationalsozialistische Verwaltung nur noch großräumig tätige Fremdenverkehrsvereine duldete. Mit dieser Auflösung gingen auch alle Ortsgruppen unter, soweit diese nicht als eingetragene Vereine rechtlich selbständig waren. Der Erlanger FSV war damals jedoch schon eingetragener Verein (wegen des Immobilienbesitzes und der Pachtverhältnisse). Obwohl nun die wassersportlichen Aktivitäten wie Kanu- und Kajakfahren stark in den Vordergrund rückten, behielt er weiterhin den Namen Fränkische-Schweiz-Verein. Auf der Erlanger Regnitzinsel lag das Bootshaus und Vereinsheim des Erlanger FSV in unmittelbarer Nachbarschaft zu den Liegenschaften des TV „Die Naturfreunde”, der auch eine recht aktive Wassersportgruppe besaß. Der Verein „Die Naturfreunde” wurde jedoch 1934 aufgrund eines Verbots durch die nationalsozialistische Verwaltung aufgelöst. Ein Teil seiner Erlanger Mitglieder, besonders die der Kanu- und Paddelgruppe, fand beim FSV Erlangen eine neue Heimat. Dadurch wuchs dessen Mitgliederzahl erheblich an. Der FSV Erlangen war sportlich sehr erfolgreich und gewann viele Preise bei regionalen und überregionalen Wettbewerben. Die Jugendmannschaft nahm auch an einem Jugendlager im Zusammenhang mit den Olympischen Spielen 1936 in Berlin teil.
Im November des Jahres 1937 gab es eine Neugründung des „alten” Fränkische Schweiz-Verein in Pottenstein. Bei der Gründungsversammlung war auch der Erlanger FSV durch seinen 1. Vorsitzenden Rudolf Umlauf vertreten. Dieser stellte eine korporative Mitgliedschaft des Erlanger FSV im neu gegründeten Verein in Aussicht.
Auf Initiative des FSV-Hauptvereins wurde dann 1989 die Wiedergründung der heutigen Ortsgruppe in Erlangen vorangetrieben. Am 28.11. jenes Jahres konnte die erste Vorstandschaft gewählt werden. Ihr Vorsitzender war der Druckereibesitzer Ludwig Müller. Er war bereits im Jahre 1926 als 16-jähriger der damaligen FSV-Ortsgruppe beigetreten.