Die Ortsgruppe Gräfenberg

1. Vorstand:

Bernd Volker Albig
Am Pinsel 1, 91322 Gräfenberg

☎ 0171 - 9739444
✉  albig-finanzdienst@t-online.de
 
Die Ortsgruppe hat eine eigene Internetseite: www.fsv-graefenberg.de
Dort finden Sie alle aktuellen Angebote und interessante Infos.

Kleine Vorschau:
47 Jahre Gräfenberger Vorweihnacht
3. Adventssonntag, 15.12.
ab 10:30 Uhr
Weitere Infos dazu finden Sie hier.
 
 
Aus der Chronik:

Am 10. April 1886 wurde der Verschönerungsverein Gräfenberg,
der später in den Fränkische-Schweiz-Verein aufging, gegründet. Es ist sicher
kein Zufall, daß seine Entstehung gerade in das Jahr 1886 fällt. Damals stand
nämlich die Eisenbahnstrecke von Erlangen nach Gräfenberg kurz vor ihrer
Vollendung und sollte noch im Herbst des gleichen Jahres eröffnet wer­den.
Damit ergab sich für breite Bevöl­kerungsschichten im Raum Nürnberg/
Fürth/Erlangen erstmals die Möglich­keit, Ausflüge nach Gräfenberg und sei­nem
reizvollen Hinterland zu machen und noch am Abend des gleichen Tages wieder
heimzukommen.

Durch die Zukunftsperspektiven moti­viert, wurden
Überlegungen angestellt, was zu unternehmen sei, um den Touri­sten den
Aufenthalt im Städtchen so angenehm wie möglich zu machen und ihnen die
Schönheiten der Natur besser vor Augen führen zu können. Daraus ergab sich ein
Zusammenschluss Gleich­gesonnener, der schließlich zur Grün­dung des
Verschönerungsvereins führte.

Vorsitzender wurde zunächst der Kup­ferschmiedemeister Georg
Münz. An seine Stelle trat aber schon bald der Gerbermeister Konrad Dorn, der
dieses Amt dann über 25 Jahre lang beklei­dete. Unter seiner Regie gelang es,
die bis dahin fast völlig kahlen, steinigen Hänge im Norden und Westen Gräfenbergs
in oft mühseliger Arbeit mit jun­gen Bäumchen und Sträuchern zu bepflanzen und
damit einen Grüngürtel um den Ort zu legen. Gleichzeitig wurde damit begonnen,
ein umfangrei­ches Netz von Spazierwegen anzulegen und an den schönsten Stellen
Ruhe­bänke zu errichten.

Ebenfalls 1886, fast gleichzeitig mit der Vereinsgründung,
übernahm im Alter von 65 Jahren der beim Volk sehr beliebte und für seine
Naturverbunden­heit bekannte Prinzregent Luitpold nach dem Tode von Ludwig II.
den bayerischen Thron. So ist es nicht ver­wunderlich, dass ihm zu Ehren an sei­nem
80. Geburtstag im Jahre 1901 -unter gleichzeitiger Erinnerung an das 15jährige
Bestehen des Verschöne­rungsvereins - in den Anlagen am Fuße des Schilms ein
Denkmal in Form einer aus Natursteinen errichteten Pyramide feierlich enthüllt
wurde. Bereits 10 Jahre vorher, zum 70. Geburtstag des Landesvaters, wurde  dieser Hang in Luitpoldhain umbenannt und eine Luitpoldlinde gepflanzt. Als der Prinzregent im Jahre 1911 unter gro­ßer Anteilnahme der Bevölkerung auch noch seinen 90. Geburtstag erlebte, gesellte sich noch eine Luitpoldeiche hinzu.

Der Verschönerungsverein hatte eben­falls Anlass zum Feiern
und beging sein 25jähriges Stiftungsfest. Damit verbun­den war eine Ehrung für
den verdienten und immer noch aktiven Vorsitzenden Konrad Dorn. Auf Betreiben
des Ver­eins hin wurden in diesem Jubiläums­jahr die für Besucher besonders
interes­santen Fassaden des Rathauses und des gegenüberliegenden sogenannten
„Wolfsberger Schlosses" gründlich renoviert. Aber auch weniger augenfäl­lige
Verbesserungen hatte man sich aus­gedacht. Eine davon war die Anbrin­gung einer
großen Übersichtstafel für die von Gräfenberg ausgehenden Wan­derrouten mit
ihren Markierungen am Ausgang des Bahnhofes sowie eine wei­tere
Orientierungshilfe am Marktplatz.

Eine der Hauptaufgaben des heutigen Nachfolgevereins wird es
sicherlich sein, dieses 100jährige Erbe zu pflegen, aber gleichzeitig auch neue
Akzente zu setzen. Vor allem ist es notwendig geworden, das Augenmerk verstärkt
auf die Erhaltung beziehungsweise sinn­volle Renovierung der wenigen noch
verbliebenen originalen Bausubstanz zu richten, zumal auch der moderne Tou­rismus
immer mehr dazu neigt, Natur und Historie zu verbinden.   

Gerhard Gundelfingen. FSV-Heft 4/1987