Heft 6 - Wanderungen in die Erdgeschichte
Das wundervolle Wandergebiet der Fränkischen Schweiz mit seinen romantischen Felspartien, Höhlen und Tälern wird von den Uranfängen im Jura-Meer vor 200 Millionen Jahren bis zur heutigen Höhlen- und Karstlandschaft anschaulich dargestellt.
180 z. T. farbige Abbildungen zeigen Landschaft, Felspartien, Steinbrüche, Bergrutsche und Versteinerungen. Geologische Profile, Karten der wechselnden Meeresverbreitung und Lebensbilder der Jura-Zeit lassen vor unserem geistigen Auge den Ablauf der Erdgeschichte wie in einem Film wiedererstehen. Der besonders für den Laien schwer zu verstehende Schritt vom Jura-Meer zur heutigen kleinräumigen Landschaft wird eingehend geschildert. Der ausklappbare Innenumschlag enthält eine farbige geologische Karte mit eingetragenen Wandervorschlägen.
Der Schwerpunkt des Buches liegt auf der Beschreibung der naturkundlichen Beobachtungen entlang der Wanderwege. So wandert man z. B. bei der Überquerung der Forchheimer Schwarzjura-Tafel von den Sandsteinen des Fränkischen „Mississippi“-Deltas in die Ammoniten-und Saurier-Friedhöfe des Schwarzschiefer-Meeres. Der heilige Berg der Franken, die Ehrenbürg, verdankt seine vorgeschobene Lage den harten Schwammriff-Dolomiten des Weißjura, die der Verwitterung stärker getrotzt haben als die weicheren Bankkalke. Diese werden in den großen Steinbrüchen bei Ebermannstadt besucht. Dort interessieren auch die Bergrutsche und ihre Entstehung. Die Romantik der eigentlichen Fränkischen Schweiz beginnt in Streitberg mit dem engen Felsental der Wiesent, die sich nur unter großen Schwierigkeiten durch die Dolomit- und Riffkalk-Barriere gesägt hat und auch heute noch sägt. Auch die Hochfläche ist deshalb kuppig und nicht mehr so flach wie auf der Langen Meile im Bereich der Bankkalke.
Der an Klüften tief verkarstete Riffdolomit, das Charaktergestein der Fränkischen Schweiz, ist von zahlreichen Höhlen wie ein Schwamm durchlöchert. Ihre Tropfsteinpracht zieht alljährlich viele Tausende von Besuchern in diese geheimnisvolle Unterwelt. Ihre geologische Entstehung und Form wird erklärt. Alte Stiche von Höhlen und Felsformationen sowie einige neuere Aquarelle zeigen die wechselnden Eindrücke des Künstlers von der Zeit der Romantik bis heute. Die Exkursionsroute führt über Muggendorf, Gößweinstein, Tüchersfeld, Pottenstein, schließlich an den Ostrand der Alb und steigt bei Mistelgau wieder in die versteinerungsreichen Schwarzjura-Gesteine hinab und endet bei Bayreuth in den berühmten Pflanzentonen des untersten Jura.
Dr. Rolf K. F. Meyer und Dr. Hermann Schmidt-Kaler gehören zu den besten Kennern des Fränkischen Jura. Seit vielen Jahren sind sie als kartierende Geologen beim Bayerischen Geologischen Landesamt in der Juraformation der Frankenalb tätig und durch zahlreiche Veröffentlichungen aus diesem Bereich bekannt.