28. Heimattag in Muggendorf am 25. September 2022

Der Fränkische-Schweiz-Vereins wurde vor 75 Jahren in Muggendorf im damaligen Parkhotel (dem heutigem Rathaus) nach dem Zweiten Weltkrieg wiedergegründet. Aus diesem Anlass fand der 28. Heimattag im gleichen Ort statt.

Reinhardt Glauber zitierte einige Zeilen aus dem Gründungsprotokoll von 1947. Zu dieser Versammlung hatte der Landrat des Landkreises Ebermannstadt, Herr Dr. Rudolf Eberhard eingeladen. Nach fünfstündigen Reden wurde der Verein wiedergründet. „Der Verein bezweckt die Vereinigung aller kulturellen und wirtschaftlichen Bestrebungen für die Fränkische Schweiz, ihre weitere Erschließung und Erhaltung ihres landschaftlichen Charakters."

Auch wenn sich in den letzten 75 Jahren so einiges verändert hat, hat vieles aus dem damaligen Protokoll auch heute noch Gültigkeit – insbesondere was unsere Landschaft und ihren Schutz angeht.

Der Fränkische-Schweiz-Verein hat sich auf derzeit 44 Ortsgruppen vergrößert. Reinhardt Glauber dankte den vielen Mitgliedern in unseren Ortsgruppen für ihren unermüdlichen ehrenamtlichen Einsatz für unsere Fränkische-Schweiz.

Auch im Hauptverein hat sich viel getan. Ohne die Wiedergründung gäbe es heute keine Vereinszeitschrift (seit 1959) und keinen Arbeitskreis Heimatkunde mit seinen Büchern und dem Vereinsarchiv. Es gäbe keinen Schmuckziegel (seit 1973), keine Trachtenerneuerung, keine Kurse in der Kulturwerkstatt (seit 1974), keine Heimattage (seit 1976), keine Volksmusiktage und keine Fränkische Weihnacht (seit 1978).

Nun liegt es an uns, die junge Generation für unsere wunderbare Heimat zu begeistern. Natürlich muss man mit der Zeit gehen und dies ist durch die vielfältigen äußeren Einflüsse nicht einfach. Doch unsere Traditionen und Brauchtümer sind lebendig und sie sind es wert, weitergegeben zu werden. Nach wie vor sucht der Fränkische-Schweiz-Verein Mitarbeiter für die verschiedenen Arbeitskreise und Abteilungen. Denn es liegt an uns, wie wir die Zukunft gestalten und was wir daraus machen.

Im Festvortrag wurden „Unbekannte Kirchen und Kapellen in der Fränkischen Schweiz" vorgestellt. Robert Schäfer, Kunsthistoriker und Schriftleiter der Vereinszeitschrift, zeigte in seinem Lichtbildvortrag alle Kirchen und Kapellen der Fränkischen Schweiz, die im 20. Jahrhundert gebaut wurden. Niemals seien so viele Kirchen und Kapellen entstanden wie in dieser Zeit. Zwischen 1945 und 1980 wurden mehr Kirchen gebaut, als in den 450 Jahren davor. Allein im Erzbistum Bamberg gab es 120 Kirchenneubauten.

Verabschiedung und Dank an Fritz Sitzmann und Paul Pöhlmann

Fritz Sitzmann hatte 2013 das Amt des Hauptwegewartes übernommen. Ohne Einweisung und Übernahmebegleitung hat er sich schnell und intensiv eingearbeitet und bald wurden neue Ideen umgesetzt. Das Wegenetz der Fränkischen Schweiz wurde in Gebietsbereiche eingeteilt und es wurden drei Ebenen geschaffen – die örtlichen Wegewarte, die Gebietswegewarte und der Hauptwegewart. Dann startete das LEADER-Projekt „Fränkische Schweiz – Qualitätswanderregion mit starkem Kultur- und Gesundheitsprofil". Unendlich viel Arbeit kam auf Fritz Sitzmann zu. Es begann mit einer großen Bestandsaufnahme und es fanden unzählige Besprechungen und Treffen, sowohl mit den Wegewarten, Ortsgruppen und Bürgermeistern vor Ort statt, als auch immer wieder Sitzungen mit dem LEADER-Team im Landratsamt. Hier bewies er immer viel Einfühlungsvermögen, denn durch Bürokratie und Zeitverzögerungen war es nicht einfach, die Wegewarte bei Laune zu halten. Als nächstes kam die Bewerbung um den Auftrag zur Ausbringung der circa 14.000 Wegweiser, was eine herausfordernde Aufgabe mit viel Verantwortung für unseren Hauptwegewart war. Der Fränkische-Schweiz-Verein hat den Zuschlag der europaweiten Ausschreibung erhalten und aktuell bringen unsere Wegewartinnen und Wegewarte die neue Beschilderung an. Nicht zu vergessen ist die alljährliche Wegeabrechnung. Auch hier hat er immer guten Kontakt zu den Mitarbeitern der Regierung von Oberfranken und dem Bayerischen Wanderverband gehalten.
Leider musste Fritz Sitzmann sein Ehrenamt aus gesundheitlichen Gründen abgeben. Reinhardt Glauber bedankte sich mit einer Urkunde und einem Geldgeschenk für seinen enormen ehrenamtlichen Einsatz und wünscht ihm alles Gute für die Zukunft.

Fritz Sitzmann Reinhardt Glauber Paul Pöhlmann

Paul Pöhlmann war von 2001 bis 2013 FSV-Hauptvorsitzender. Danach war er noch neun Jahre Mitarbeiter der Geschäftsstelle. Mit viel Einsatz und Erfolg hat er sich immer für den Fränkische-Schweiz-Verein eingesetzt. Schon 2013 wurde im dafür der Ehrenschild des Hauptvereins verliehen. Reinhardt Glauber dankte ihm für sein Engagement und seine positive Begleitung während der ganzen Zeit und sagte: „Gäbe es doch viele von deinem Format – das Zusammenleben in unserer Gesellschaft wäre wesentlich positiver und liebenswerter." Mit den besten Wünschen für einen schönen Ruhestand überreichte Reinhardt Glauber dem „Mann der Karteikarten" neben einem kleinen Geschenk seine persönliche Karteikarte.

Der Nachmittag stand ganz im Zeichen von Auszeichnungen und Ehrungen.

Der Kulturpreis 2022 wurde an die Wiesenttaler Musikanten verliehen. Danach wurden die Schmuckziegel an die ausgezeichneten Bauherren übergeben.

Wiesenttaler Musikanten   Schmuckziegelverleihung


Walther Appelt, Leiter des Arbeitskreises „Trachten" hatte ein paar Trachten mitgebracht und stellte diese kurz vor. Die fränkische Tracht ist keine Uniform. Jeder kann sein Herzblut mit einbringen. Der Arbeitskreis bemüht sich im Moment die Trachtenbewegung in der Fränkischen Schweiz wieder in Schwung zu bringen. Er wirbt für die Trachtennähkurse in der Kulturwerkstatt. Da selber nähen aber auch nicht für jeden in Frage kommt, verweist er auf unsere Schneiderinnen.


Der gesamte Heimattag wurde musikalisch hervorragend umrahmt von der Musikgruppe SaitenWeiß und zum Ausklang spielte die ausgezeichnete Musikgruppe „Die Wiesenttaler Musikanten".

(Stefanie Bezold)